Samstag, 15. Juni 2013

HAO und MAKEMO, Tuamotu, Franz.Polynesien

in HAO (08.06-11.06.13) haben wir ganz nett im ehemaligen Hafen der Armee an der Pier gelegen. Das gemietete Militärgelände soll bis 2016 aufgeräumt und von allen Gebäuden befreit an die Besitzer zurückgegeben werden. Deshalb gleicht die Gegend rund um das Hafenbecken eher einer Müllhalde als einem Kokosnussatoll. Die Einkaufsmöglichkeiten hingegen sind sogar besser als auf den Iles Gambier. Drei Geschäfte mit guter Auswahl an Frisch- und Gefrierware. Ipu, ein freundlicher Einheimischer, steht jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. So haben wir in einem Geschäft sogar Benzin für unseren Außenborder kaufen können. Am letzten Abend haben wir an der Pier mit allen 5 Bootscrews gegrillt. Ipu hat auf der Gitarre gespielt und gesungen und Michaela hat ihn mit Mundharmonika oder Stimme unterstützt. Echt Südseefeeling mit der polynesischen Musik.

In MAKEMO liegen wir seit dem 13.06. windgeschützt an der Pier. Nach zwei Nächten auf unangenehm rollender See und immer zwischen anderen Atollen hindurch, eine echte Wohltat. Unter der riesigen Betonpier stehen hunderte von Süßlippen und Papageifischen. Das Wasser ist so klar, wie bisher nirgendwo. Man könnte meinen, man schaut in ein Aquarium.
Ich habe mich immer gewundert, warum Segler in ihren Blogs nicht mehr so viel und häufig berichten, wenn sie erstmal in der Südsee angekommen sind. Nun, nachdem auch wir hier angekommen sind, ist es klar: Hier ist die Welt noch lange nicht so "connected" mit dem WorldWideWeb, wie anderswo  u n d  es ist richtig richtig teuer!!! Französisch Polynesien ist sowieso ein teures Pflaster (gerade gestern gesehen: 1l Wein im Tetrapack fast 8EUR!), und freie Hotspots für jedermann wird es unter der Regie der Franzosen hier wohl niemals geben. (1Std etwa 4-5EUR, 5Std etwa 17EUR, 10Std etwa 30EUR, 100Std etwa 110EUR)

Mittwoch, 5. Juni 2013

Auf dem Coconut-Milk-Run! AMANU, Tuamotu, Franz.Polynesien

Ist das zu fassen? Wo bleibt nur die Zeit? Seit dem 19.05. sind wir schon hier im Atoll, und.... es gefällt uns!

An Land holen wir grüne Kokosnüsse von den Palmen und füllen Trinkwasserflaschen mit dem köstlichen Kokoswasser. Die braunen Nüsse knacken wir auf und geniessen das nahrhafte Fruchtfleisch. Früchte wachsen hier leider nicht. Unsere Pampelmusen aus Gambier gehen langsam zur Neige, noch vier Limonen hängen schlapp im Netz und die Bananen sind schon lange verzehrt. Mit unseren Nahrungsmitteln improvisieren wir jeden Tag neu, denn hier ist es wunderschön, und wir wollen uns noch nicht losreissen von diesen intensiven Farben. In Strandnähe sieht man einzelne Korallenköpfe bis kurz unter die Wasseröberfläche empor wachsen. Hier macht das Schnorcheln Spaß. Viele bunte Fische sind im Korallenblock zu Hause und ich könnte stundenlang diesen Naturwundern zusehen. Doch manchmal kommen Nachbarn, denen ich nicht so richtig über den Weg traue. Vor allem nicht beim morgendlichen Schwimmgang rund ums Boot. Schwarzspitzenriffhaie! Zwar fallen wir Menschen nicht in ihr Beuteschema, aber unter Wasser im Tauchanzug oder zumindest in ABC-Ausrüstung fühl ich mich besser, als schwimmend im Bikini.
Atemberaubend ist das Sternriff in der Mitte des Atolls. Hier hatte ich meine allererste Begegnung mit einem Mantarochen. Majestätisch glitt er in der Abenddämmerung an der Riffkante direkt an mir vorbei.
Im Village von Amanu waren wir zu einer Hochzeit eingeladen. Das ganze Dorf (etwa 150 Menschen, davon 50 Kinder) war auf den Beinen und half mit, den Tag für die Brautleute zu gestalten. Heiraten ist ein Privileg, das sich nicht jeder leisten kann. Denn alle Menschen im Dorf müssen dabei sein. Sandra und Hency haben schon Kinder im Alter von 4 und 7 Jahren - gemeinsame! Die Hochzeit konnten sie sich erst jetzt finanziell erlauben. Umso großzügiger, aber hier völlig selbstverständlich, dass die Crews von 5 Segelbooten, die sich zufällig im Atoll aufhielten, ebenfalls zur Hochzeit eingeladen sind. Übrigens: der Bürgermeister ist 21 Jahre alt und damit der jüngste in Polynesien, vielleicht sogar weltweit.
Seit ein paar Tagen haben wir starken Wind und ausserhalb des Atolls eine mächtig hohe See, die sich gewaltig am Aussenriff bricht. Wir liegen 150m davon entfernt. Sicher, im inneren des Atolls, ohne Seegang in azurblauem Wasser. Der Wind pfeift durchs Rigg und es ist beeindruckend von unserem Ankerplatz aus, über den Strand, vorbei am palmenbewachsenen Atollgürtel in die tobende, offene See zu blicken.
In den nächsten Tagen soll der Wind abnehmen. Dann wollen wir nach HAO in das Nachbaratoll segeln. Die Versorgung soll ganz gut sein und wir können hoffentlich ein paar Lebensmittel und Kaffee einkaufen, bevor es Richtung Tahiti weitergeht.

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