Dienstag, 22. November 2011

Aus aller Herren Länder



Es gibt regelmäßige Leser aus vielen verschiedenen 
Ländern und wir sind angenehm überrascht, über das rege Interesse an unserem Blog.
Hier die Statistik des laufenden Monats.
Viel Spaß weiterhin mit www.SY-ANICO.de
PS: Mich interessiert wirklich, wer aus der Russischen Föderation bei uns regelmäßig vorbeischaut 

Mittwoch, 9. November 2011

Colonia del Sacramento nach Buenos Aires

Die kürzeste Strecke von Uruguay nach Buenos Aires führt über Colonia del Sacramento. Ein beschaulicher schöner Urlaubsort ohne jegliche Hektik. Am Wochenende bevölkern argentinische Segelboote den Hafen, aber ab Sonntagnachmittag hat man die Mole wieder für sich allein. Hier kann man verschnaufen und sich auf die südlichste Metropole Südamerikas vorbereiten. Dort soll es, ähnlich wie in Rio de Janeiro oder Sao Paulo, wieder starke Kriminalität geben. Beim Einkaufen haben wir einen Deutschen getroffen, der seit 41 Jahren in Südamerika lebt und von Buenos Aires in die Nähe von Colonia gezogen ist, weil er schon dreimal mit gezogener Waffe bedroht wurde. Wir glauben nicht, dass wir uns Sorgen machen müssen, denn wir kommen auch aus einer Großstadt.
Viel schlimmer war es am Dienstag mitten auf dem Rio de la Plata!

Es war schwül, stickig und heiss und ich wollte gerade unsere SolarSchauerDusche bemühen, als aus heiterem, azurblauem Himmel eine Invasion diverser Insekten auf uns zum Angriff blies. Von kleinen Gewitterfliegen bis unbekannten orangebeflügelten Königinnen, die intelligenterweise vor jedem Versuch sie zu "entfernen" davonfliegen konnten, während ihre Völker eher träge daher kamen und sich dann auch noch ein Teil von ihnen einfach hinlegte und starb, wo es grade passte.

Während ich immer mal auf den Kartenplotter sehen musste, um dem Skipper oben zu signalisieren, dass die Tiefe noch ok ist, kein Wrack auf der Strecke liegt oder gleich die nächste Betonnung in Sicht kommen müsste, plagte sich dieser mit den ungebetenen Besuchern.

Allerdings hatte Michael eine recht gute Lösung gefunden. Als wir die größten Tiere, wohl die Königinnen, erfolgreich entfernt hatten, verschwanden auch nach und nach die anderen. Nur die Leichen blieben für den Staubsauger.

Als wir den YC Argentino erreichen, haben wir das größte Chaos erstmal beseitigt. 
Obwohl zum Wochenende eine Segelweltmeisterschaft ansteht, die vom Club ausgerichtet wird, dürfen wir noch 2 Tage festmachen.
Wir erkunden die nähere Umgebung und sind erstaunt und beeindruckt von der Architektur der Wolkenkratzer. Die Hafencity ist wunderschön und sehr gelungen. In den Restaurants am Kai ist Hochbetrieb und es duftet nach Holzkohle und Gebratenem.

Yacht Club Argentino




























Am Donnerstag werden wir die Innenstadt verlassen und in San Fernando einen Platz suchen. Dort kommt ANICO an Land, um den Unterwasseranstrich zu erneuern.



Dienstag, 8. November 2011

Von Punta del Este nach Montevideo

Eine Woche haben wir in Punta del Este verbracht und den heftigen Südwestwind, der noch Böen von 7-8bft in den Hafen schleuderte, abgewettert. Langweilig wurde uns dabei nicht. Der Hafen liegt zentral in der Stadt und so hat man allerlei zu sehen. Selbst wenn wir an Bord blieben, gab es eine Menge zu bestauen. Dann nämlich flanieren die Hafenbesucher über den Steg, wie die Ameisen,  oder die Seelöwen schnaufen um uns herum. Einer davon ist Barni, das Hafenmaskottchen, der pünktlich zur Fütterung immer da war. Der riesige Seelöwe, der sich gutmütig auch tätscheln und vom Hund des Fischers anbellen lässt.


In der Stadt lernen wir Petra und Jens kennen. Wir verbringen mit den beiden Uruguay-Liebhabern einen schönen Abend in ihrem Urlaubsdomizil an der Punta Ballenas. Vorher machen die beiden noch eine Sightseeing-Tour mit uns. Unter anderem zu den Traumhäusern ohne Gleichen. 



Am Sonntag "entführen" die beiden uns erneut und nehmen uns mit auf den Wochenmarkt nach Maldonado.  

Dort können wir recht  preiswert unseren Proviant aufstocken und sogar deutsche Bücher kaufen.
Gern hätte Jens die Küste einmal von der Seeseite gesehen. Der Wind ließ aber nur einen One-Way- Törn zu. So musste er sich mit einem Besuch im Cockpit bei einem Glas Wein begnügen. Wir grüßen die zwei ganz herzlich!




Am Montag gehts weiter über Piriapolis nach Montevideo.
Am 2.11. am Abend erreichen wir den Hafen Buceo und ... fahren uns fest. 
Nur mit Hilfe des Zubringerbootes können wir uns aus dem Schlick befreien und müssen an der letzten Boje in der Hafeneinfahrt festmachen. Alle anderen Bojen sind aufgrund der Tide in diesen Tagen zu flach für uns.


Wir spazieren noch kurz in die 2. + 3. Häuserreihe hinter der Strandstrasse und suchen ein Lokal zum Abendessen nach einem erfolgreichen Segeltag. 
Erster Eindruck: eine schön gelegene Hauptstadt in der das Leben nicht so hecktisch verläuft, wie in anderen Metropolen.  
MONTEVIDEO. Das hat man doch höchstens mal gelesen, .... vielleicht Sonntags morgens im Radio zwischen Hamburg und Haiti gehört.....

und nun ist man selbst hier! Und dann noch auf dem eigenen Kiel. Da staune ich jedesmal über uns selbst, wo wir schon sind, wieviel wir schon gesehen haben, und wie weit weg wir von zu Hause sind.
 Uruguay jedenfalls gefällt uns.
Ein kleines Land mit guten Weinen, gutem Käse und hervorragendem Fleisch.
Der Besuch im Mercado del Puerto ist ein Hochgenuss für gepeinigte Gaumen, die unlängst noch das brasilianische Essen gekostet haben.