Montag, 24. Oktober 2011

Punta del Este - Uruguay

froh an Land zu sein
Die Einfahrt in den Rio de la Plata nach Punta del Este hatte es wider Erwarten in sich. Als sich die Nacht über den Ozean senkte, kam mit ihr der berüchtigte Nebel. Erst noch 100m Sicht, dann 50m, 20, 10, unter 9 - der Bugkorb ist nicht mehr zu erkennen. Wir sehen nur noch das diffuse Licht der Positionsleuchten rot/grün, die uns nun eher blenden als nützen. Die moderne Seefahrt mit Radar, GPS und Kartenplotter machen aber die Weiterfahrt mit höchster Wachsamkeit möglich. So schleichen wir über Wegpunkte in den Hafen, wo wir um 01:00UTC unser Boot an eine Boje binden und völlig geschafft ins Bett fallen.
Wir sind in Uruguay!

Sonntag, 23. Oktober 2011

Positionsmeldung

12.13 utc 34°42´5733S, 053°52´7738W
seit Stunden Flaute, duempeln nun vor Uruguay dahin und schleichen an La Paloma vorbei um Punte del Este weiter westlich zu erreichen, denn ab Montag soll ein starker SW wehen und wir kaemen nicht mehr in den Rio de la Plata. Hier muessen wir ja noch an der Graf Spee vorbei und unsere Flagge dippen. Hoffen heute Nacht gegen 2utc vor Anker zu gehen.

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Donnerstag, 20. Oktober 2011

Wellenritt

Die Nacht zum 20.10.11 verbringen wir weit draussen auf dem Südatlantik. Eine Rauschefahrt mit über 7 Knoten und einer unschönen Kreuzsee. Die Nacht ist finster, bewölkt und regnerisch. Immer wieder kommt eine Welle übers Deck und ins Cockpit. Nur ein Frachter ist Meilen entfernt an seiner Beleuchtung zu erkennen. Sonst ist alles finster; kein Stern, kein Mond, nur das Leuchtplankton leuchtet zart blaugrün in der gurgelnden See.
Noch 3-4 Tage bis La Paloma.....ohee

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Mittwoch, 19. Oktober 2011

Via Inmarsat:

GPS fix
Lat: S 28 24' 42'' Long: W 48 29' 40''
Time: 18:29:45 UTC
Date: 19-10-2011
Altitude: 15 m
Velocity: 7 km/h
Accuracy
Horiz: +/- 40 m
Vert: +/- 224 m
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Sent via Inmarsat. The mobile satellite company




Montag, 17. Oktober 2011

Fazit Brasilien

- Ein reiches, riesiges Land mit riesengroßen Gegensätzen
- Freundliche und hilfsbereite Menschen immer und überall
- proportional viele Zahnspangen mit Brackets; "Ich kanns mir leisten"
- Segelparadies, Baia de Ilha Grande, definitiv Nr. 1
- alles ist auf Raten im Angebot
- Weltklasse Caipirinha




Freitag, 14. Oktober 2011

Ilha Santa Catarina

am 09.10.11 um 20.40h UTC fällt der Anker in der Enseada da Armação, die uns vor Nordwind schützt. 
Am nächsten Morgen verlegen wir vor den IateClube Ilha Santa Catarina in Jurere, wo wir vor dem angekündigten Südwind Schutz suchen. Zum Glück sind wir recht früh aufgebrochen, denn prompt hat der Wind gedreht und fängt heftig an uns auf die Nase zu wehen. Vom Yachtclub aus unternehmen wir eine schöne Bustour rund um die Insel.

An den Bojen liegen noch 2 französische Schiffe, die ebenfalls nach Süden wollen. Die CYPRAEA aus Nantes und die MOTU aus Le Havre, die wir bereits in Salvador getroffen haben. Leider mussten wir die Einladung zum Apéritif verschieben, denn wir wollen für den Absprung noch einmal verlegen. 

Am Donnerstag 13.10. um 6.00h Ortszeit starten wir Richtung Praia da Pinheira, südlich von Ilha Santa Catarina. Die Fahrt wird Nass und teilweise muss der Motor wieder aushelfen, denn der Wind ist bescheiden.
Der Anker fällt gegen 16.00h neben der Gräfin V, ebenfalls ein deutsches Schiff. Das Reinrucken des Ankers fühlt sich komisch an...... oh je.... wieder haben wir es geschafft uns mit irgendwas am Boden zu verhakeln. Diesmal schmeisse ich mich in den Neopren und schnorchle an der Ankerkette hinunter ins trübe Wasser. Ich muss mich erst an das kalte Nass gewöhnen und bin die ersten Versuche, bis auf den Grund zu gelangen, etwas kurzatmig. Aber dann kann ich ausmachen, dass wir wieder mit einer Mooring ins Gehege gekommen sind. Wir haben es geschafft, den Anker direkt auf dem Betonklotz zu platzieren und in den dicken Tampen zu ziehen. Diesmal ohne Messer und ohne größeren Aufwand mit dem Freediver, bekommen wir den Anker frei. 
Da ich nun schon nass bin, schrubbe ich gleich unser Dinghi sauber und entdecke noch ein Loch, was Michael am nächsten Tag flicken muss.
Der folgende Tag beginnt mit wunderbarem Sonnenschein und wir genießen die ursprüngliche, unverbaute, hochhausfreie Bucht. Da der Flicken auf dem Dinghi 24 Stunden trocknen muss, kommen wir nicht an Land. So nutzen wir die Zeit zum Nähen und Decksarbeiten. Ausserdem spannen wir unser neues Sonnensegel, welches wir in Porto Belo haben anfertigen lassen. 



Der Abend beginnt ganz entspannt: um 17.00 holt uns Monika mit dem Dinghi ab und es gibt herrlich fruchtigen Saft mit Schuss und Wein auf der Gräfin V.


Nachtrag: Als wir in Pinheira spazieren gingen und einen Bäcker suchten, kam das Google-Earth-Auto vorbeigeflitzt und lichtete uns hier mit ab > Rua dos Corais, Palhoça, Santa Catarina, Brasilien 





Donnerstag, 6. Oktober 2011

Wir ziehen weiter

im Iate Clube Porto Belo haben wir ein paar Stunden festgemacht um Wasser zu tanken, das Schiff aufzuklaren und nochmal einzukaufen.
Frisch geduscht, bei herrlichem Sonnenschein wollen wir noch ein paar Meilen Süd gutmachen.
Viel Spaß weiterhin beim verfolgen unseres Blogs


Mittwoch, 5. Oktober 2011

Abgetaucht

Heute musste Michael auf seine "alten Tage" für 2 Stunden am Stück 5m unter Wasser arbeiten. Dank unserer Tauchausrüstung war dies möglich.
Als wir den Anker in der Caixa d´Aco aufholen, bleiben die letzten 15m Ankerkette unverrückbar unter Wasser.... was nun? Der Skipper springt, nur in Badehose bekleidet, in das recht kühle Nass. Viel sehen kann man nicht, denn das Wasser hier ist trübe. 
Sein erster Abstieg ohne Tauchanzug dauerte etw 20min. Als er wieder auftaucht, sind seine Lippen dunkelblau und er zittete wie Espenlaub. Die heisse Tasse Kaffee musste ich ihm einflößen, denn er konnte die Tasse nicht halten. Michael war leicht unterkühlt, meinte aber, dass das Zittern nur die Angst vor den Seeungeheuern sei, die ihn da unten argwöhnisch angeschaut hatten. Nach Kaffee und Warmrubblung stieg Michael im Tauchanzug und Freediverausrüstung wieder hinab.
Erst musste er den Anker von der Kette abschlagen, dann in einer mühevollen Kleinarbeit unsere Kette aus den vielen verknoteten anderen Ketten und Trossen vom Betonklotz befreien. Unser Schiffchen hatte sich die 3 Wochen, die wir hier lagen, mit der Tide beim schwojen immer schön um die Mooringbefestigung gewickelt.
Der dicke Tampen der Mooringboje kam dann ans Tageslicht und wir haben eine Nacht an der Boje liegen können ohne uns wieder zu verhakeln.

Dienstag, 4. Oktober 2011

Araçá bei Porto Belo

Porto Belo ist ein kleiner Ort gegenüber der Ilha de Porto Belo
Anico liegt nicht weit von Porto Belo vor dem noch ursprünglichen Dorf Araçá in der Bucht Caixa D'Aço, was soviel wie Stahlbox heisst. Die Bucht ist vor fast allen Winden gut geschützt, wobei sich eine Welle nicht aufbauen kann.
Wir sehen auf viel Grün einerseits und an den Hang gebaute Häuser andererseits. Hochhäuser gibt es weder in Porto Belo noch in Araçá.

Die Tropen haben wir offiziell seit dem Wendekreis des Steinbocks bei 23°26′16″ südlicher Breite hinter uns gelassen. Kokospalmen werden jetzt weniger aber erstes Nadelholz konnte gesichtet werden. In der ersten Morgen- und der letzten Abendstunde hört sich das Gekreische und Gebrülle in dem üppigen Grün allerdings noch gewaltig nach Urwald und Tropen an.
Im Dorf geht es sehr gemütlich zu. Selbst im Bus muss man keine Angst mehr haben, lang hinzuschlagen, wenn man nicht sofort nach dem Einstieg einen Sitzplatz oder mindestens eine Stange zum Festhalten gefunden hat.
Hier fahren die Busfahrer das erstmal keine Rennen. Es geht eher gesittet nordeuropäisch zu - zumindest auf der Straße.
Auf dem Wasser sieht es anders aus. Am Wochenende fallen die Familien Reich und Neureich mit Motoryacht, Motorboot und Jet-Ski in diese schöne Bucht ein. Nicht, dass der Reichtum hier jemanden stört, nein, im Gegenteil. Schließlich sind dies Arbeitgeber, die auf den Booten, je nach Größe, 1 bis 4 Menschen beschäftigen, die rund um die Uhr für ihr Wohlbefinden sorgen.
Störend sind nur die Menschen Neureich, die mit Vollspeed in die Bucht rasen und wieder hinaus. Sie verursachen ohrenbetäubenden Lärm und Schwell, dass man meint, man liegt im offenen Atlantik vor Anker. Baden kann man nicht, das ist zu gefährlich. Diese Leute sind rücksichtslos und einfach schlecht erzogen. Und so mancher Motorbootfahrer denkt nicht darüber nach, was er anrichtet, wenn er den Gashebel umlegt. Nichts gegen Party, aber auf jedem Boot wird auch dröhnende Musik in die Bucht verteilt!


BBQ mit Eric & Aline, Cristina & Bruno, Regina & Michael
Am Sonntagabend kehrt wieder Ruhe ein und Eric hat bei Sonnenuntergang zum BBQ eingeladen.
Wir geniessen diesen Abend und jeden ruhigen Tag in der Woche. Dann kommt manchmal langsam ein Fischer vorbei....


Ab heute beobachten wir wieder Wind und Wetter (u.a. bei www.windguru.cz) um weiter südlich zu gehen. Ab Mittwoch soll Nordwind einsetzen und ab Donnerstag dann auch die Welle auf Nord drehen. Wir brauchen ein paar Tage stabilen Wind, da wir möglichst mit einem Schlag nach La Paloma segeln wollen.