Freitag, 27. Mai 2011

Besuch im Goethe-Institut Salvador

Vor Wochen schon sind wir am Goethe-Institut vorbeigelaufen, ohne recht Kenntnis davon genommen zu haben. Michael hat gestern entdeckt, dass man hier auf der Terrasse in gemütlicher Atmosphäre sehr gut zu Mittag essen kann.
In der Bibliothek haben wir nach langer langer Zeit mal wieder deutsche Zeitung gelesen. Neben Büchern kann man hier auch allerlei Fachzeitschriften, Spiegel, Stern und Zeit lesen. Wir sind noch eine gute Woche hier, die ich gerne mit einem Sprachkurs belegt hätte, aber leider wird derzeit keiner angeboten. Schade!

statt Sprachkurs einfach die Hängematte belegt

Mittagstisch im Goethe Institut Salvador


Manchmal macht sich ein kleines Heimweh breit. In dieser Hafenstadt wimmelt es von roten Containern mit der Aufschrift HAMBURG SÜD. Und heute im Institut stolpern wir auch wieder über unsere Heimat Hamburg.
Einfach schön.



Samstag, 21. Mai 2011

Terminal Náutico da Bahia, Abenteuer Bus fahren und Shopping

SY ANICO
Name Adressat
Terminal Náutico da Bahia SUDESB
Avenida da Franca s/n - Comercio
Salvador - BA 40010-010
Brasilien
ist auf jeden Fall noch 14 Tage unsere Postadresse. Falls also jemand Lust hat einen Brief zu schreiben oder ein Päckchen zu senden, bitte die Adresse so angeben.
Wir haben heute an den inneren Steg verlegt,  
weil der Schwell der Touristen- und Fischerboote sowie der Strom der Tide hier weniger an den Festmachern zurren. Michael fährt seit 5 Tagen fleissig zur Fisioterapia. Inzwischen kennen wir uns auf dieser Strecke ganz gut aus. Wir fahren mit dem Bus, was hier wirklich ein Abenteuer ist. Jeder Busfahrer ist ein kleiner Ayrton Senna, der sich mit seinen Kollegen der Konkurrenzunternehmen täglich Rennen mit vollbesetzten Bussen liefert. 
An den Haltestellen gibt man dem Busfahrer in der Regel ein Handzeichen, wenn man zusteigen möchte. Überholt er gerade einen Konkurrenten oder liegt vorne, hat man leider Pech. Bei dem Speed ist rechtzeitiges bremsen unmöglich. Allerdings hält der freundliche Busfahrer auch mal zwischen den Haltestellen und läßt zusteigen.
Fahrpläne gibt es nicht. Von Vorteil ist es, wenn man die grobe Richtung, die Endstation und die Station kennt, an der man aussteigen möchte. Ist man nicht sicher, fragt man die immer freundlichen und hilfsbereiten Fahrer vorn.... Einsteigen? dann aber bitte hinten! Die Busse haben hinten die Tür zum Zusteigen für zahlende Gäste (zZ 2,50 R$); dort sitzt meist dösend der Kassierer, und vorne die Tür zum Aussteigen. Einsteigen dürfen hier nur Rentner und Behinderte Menschen, denn vorne sind die reservierten Plätze für diese Gruppen. Rentner werden übrigens kostenlos befördert. So auch Michael, der als Rentner und Behinderter nun den ganzen Tag mit den Sennas dieser Stadt durch die Gegend braust.  
Als Fußgänger ist man hier eine absolute Null, rote Ampeln für Autos eine Option. Am besten man hat sehr gute Augen und Ohren und schnelle Beine....
Auf unserer Hauptstrecke Richtung BARRA liegt die Fisioterapia, das Einkaufszentrum Shopping Barra, der Supermarkt Bom Preco und, wenn man die lokalen Supermärkte mal nicht so toll findet, kommt man irgendwann zu PERINI. Hier findet man u.a. sündhaft teure europäische Importe, für den echten Heißhunger, wenn Geld keine Rolle spielt!
Im angeschlossenen Restaurant des PERINI in Graça haben wir heute eine Art Lasagne gegessen, ein Gaumenschmaus, der nicht zu toppen war und sofort 10 Robertapunkte von uns erhielt. Das ist unsere interne, höchstmögliche Punktevergabe für gutes Essen.
Sucht man einen Bus zurück zum Hafen fragt man einfach den Busfahrer nach MERCADO MODELO (Geschichte). Wir nehmen den Bus nach Ribeira oder nach Piraja, da beide am Mercado vorbeifahren.
Bevor der abendliche Platzregen loslegt, haben wir unser Schiffchen wieder erreicht und hören nun der aus der Oberstadt herunterdröhnenden guten Livemusik zu. Es ist Wochenende...




Montag, 9. Mai 2011

Salvador de Bahia, Terminal Nautico

mit der letzten ablaufenden Tide haben wir Freitag Mittag den Aratú Iate Clube verlassen, um das Wochenende auf Itaparica zu verbringen. Am Sonntag Morgen haben wir dort wieder den Anker aufgeholt und sind zurück nach Salvador gesegelt, um am Montag früh in der Stadt sein zu können.
Michael hat seit Wochen Schmerzen in der Schulter und letzte Woche waren wir beim Arzt. Heute ist Röntgen und Kernspin dran, dann kann der Orthopäde behandeln.
An Michaels Geburtstag  - Das war ein Tag ! - als ich ihm sein Frühstück bereiten wollte, musste ich ihn erstmal fragen, warum er alle Tüten im Gewürzschrank aufgerissen hat. Michael protestierte laut und bestimmt, dass er keine Ahnung hat wovon ich spreche.  Wir stellten fest: Wir haben einen Nager an Bord! Der Albtraum für alle Schiffe und deren Besatzung.
Mit Pfefferspray hat Michael erfolgreich den Nager (Ratte oder Maus?) nach draussen jagen können. Wir haben alle Öffnungen nach drinnen verstopft, damit der Nager nicht wieder ins Schiff gelangt. Aber wo war er geblieben? Wir liegen in Aratú an der Boje. Entweder er ist an Deck oder im Wasser. Letzteres eher unwahrscheinlich. Als Michael das Beiboot anschließen will, huscht auf der Badeplattform ein Schatten ins Beiboot und versteckt sich im Gestänge des Außenborders. Im Schein der Taschenlampe sehen uns zwei niedliche Knopfaugen an. Och nöö.... Kein Mitleid, das Tier ist Keimträger und hochgefährlich! Mit Wasser rückt Michael ihr zu Leibe und versucht sie vom Beiboot zu spülen, was vermeintlich gelingt, denn die Ratte ist verschwunden. In der Nacht hören wir nichts. Am Morgen danach sehen wir, sie hat den Mülleimer entdeckt.
Auf Itaparica fanden wir diverse Mittel und haben Fallen, Giftkörner und Klebeplatten gekauft.  Michael hat die Fallen mit Speck, einen Tupfer Schmelzkäse und Zuckerhut garniert und die Klebeplatten ausgelegt. Die Giftkörner wollten wir erst streuen, wenn nichts mehr hilft. Auf Schiffen ist Gift keine Lösung, da sich die Ratte nach der Einnahme irgendwo an unzugänglicher Stelle verkriecht, dort verendet und verwest.
In der Nacht darauf haben wir nichts gehört und wollten, wegen der Enttäuschung,  nicht in die präparierten Schränke sehen. Doch Gott sei Dank  konnten wir uns nach 6 Tagen - von denen wir wissen - von der Plage befreien und der Ratte eine Seebestattung zuteil werden lassen.

CATLYN VOYAGE: Aratu, 3-5 May

Diese junge, tolle Familie hat uns daran erinnert, dass wir uns auch mal an einem BLOG versucht haben. Im Blog von My Catlyn ist ein schönes Foto von uns.