Mittwoch, 6. Juli 2011

02.07.2011 Ankunft in Vitória, Espírito Santo

mit dem Wind hielt es nicht so lang, wie angekündigt und so müssen wir in Vitória "eingekehren", um auf das nächste günstige Wetterfenster zu warten.
Michael machte mir Mut und Hoffnung, dass wir auf eine Stadt treffen, in der ich gerne länger als bis zum nächsten Winddreher verweilen würde.
Doch während der Annäherung in der späten Nacht: bestialischer Industriegestank! Die landseitigen Nebelschwaden entpuppen sich als Industrieabgase, auf der vorgelagerten Reede ankern riesige Frachtschiffe. Wir sehen den weltweit zweitgrößten Mineralhafen. Ohne genaue Wegpunkte und Kartenplotter hätte sich die Anfahrt zum Ankerplatz dramatisch entwickelt. Es gibt Seezeichen, die nicht in der Karte verzeichnet sind und umgekehrt. Ein Teil der Signallichter gibt es nicht, sodass wir froh sind, durch das hereinbrechende Tageslicht und dank der GPS-Wegpunkte unseren Ankerplatz zu finden.
Meine Erwartungshaltung ist auf dem 0-Punkt und ich bin nach dem Ankerfall total übermüdet, da ich nur 3 Stunden schlafen konnte, in die Koje gekrochen.
Aufgewacht bin ich durch eine laute Unterhaltung oben an Deck. Michael spricht mit drei jungen Mädchen in einer Jolle aus dem gegenüber liegenden Segelclub. Sie haben scheinbar schon den Einlauf in den Hafen für uns organisiert und die Tankstelle alarmiert. Beim Anlegen dort steht ein Empfangskomitee von einem halben Dutzend Menschen an Land. Die  ersten Fragen - woher wir kommen - wohin wir gehen - prasseln noch vor der Betankung auf den Skipper ein.
Der Tag gestaltet sich in Gesellschaft im Iate Clube do Espírito Santo  sehr kurzweilig. Nachdem wir die Familie von Marlene und Michel kennengelernt und uns den ganzen Nachmittag amüsiert und angeregt unterhalten haben, bekamen wir abends neben einer Rundfahrt durchs Viertel noch viele Tipps beim Einkaufen im Supermarkt.
Sogar unsere Einkäufe haben sie mit ans Boot getragen.
Wieder einmal hat uns die Freundlichkeit, Aufgeschlossenheit und Hilfsbereitschaft der Menschen gefreut, überrascht, erstaunt.  Marlene und Michel sind häufig in Rio. Wir hoffen, die beiden dort noch einmal zu treffen.

An diesem Wochenende ist im Club viel los, denn es wird wieder ein Heiliger geehrt. Dies ist immer ein willkommender Anlass sich zu treffen und zu feiern.

Das Windfenster ist da am Mittwoch morgen um 00:00h. Wir packen alles zusammen und setzen wieder Segel, ein Stück weiter gen Süden



                 
                                                                       

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