Donnerstag, 29. März 2012

Wie ein Fjord seinen Namen bekommt


Wir liften den Anker und nutzen die Tide, um mit der Strömung weiter nach Norden zu kommen. Der Tag ist sonnig und im Canal Skorpios wird mit Delfinbegleitung an Deck geduscht.
Leider können wir das Tempo nicht halten und somit die ausgesuchte Ankerbucht nicht erreichen. Wir müssen uns deshalb selbst Schutz suchen. 

In der Seekarte ist ein kleiner Fjord ohne Namen auf der Isla Concoto. 
Die Einfahrt ist breit, wird dann sehr eng und weitet sich im Fjord wieder. In Schleichfahrt erkunden wir die Einfahrt. Das Wasser ist kristallklar und wir sehen den wunderbaren Sandgrund, bestens zum ankern. Im Fjord tummeln sich Magellanpinguine, Reiher und Enten und ein Kingfisher. Der Skipper fährt den möglichen Ankerplatz vorsichtig ab und achtet auf den Tiefenmesser, denn die Seekarten enthalten keine Angaben. Die Crew steht am Bug und achtet auf Felsbrocken. 







Alles ist klar und zur Sicherheit vertäuen wir unser Heck an den Bäumen. So kann auch in der Nacht nichts schief gehen. Wenn Buchten, wie diese, noch keinen Namen haben, darf man ihnen einen geben. Der Skipper tauft diesen wunderbaren Ankerplatz Caleta Regina und öffnet eine Flasche "Schaumwein". 
Am Mittag des Folgetages laufen wir bei mittlerem Hochwasser aus der Caleta Regina - ist schon toll so ein eigener Ankerplatz mitten in Patagonien!


Wieder ein sonniger Tag. Zu unserer Rechten zeigt sich ein atemberaubendes Gebirgspanorama: schneebedeckte Vulkankegel, schroffe Bergspitzen mit Gletschereis sowie liebliche Almhügel, und alles umgeben von einer verwunschenen Wolkenwelt.
Ein schöner Segeltag ist auch der 27.03. Mit 7 Knoten zieht uns der Gennaker über die gefürchtete Boca del Guafo auf die Isla de Chiloe. Eine voll erschlossene Insel mit Lachs- und Austernfarmen, Schafzucht und Milchkühen. Die Zivilisation hat uns wieder und in Quellon, der ersten grösseren Ansiedlung seit Ushuaia, wollen wir unsere Post erledigen und Geld beschaffen. Die ausgewiesenen Ankerplätze sind aber nicht vorhanden, weil alles mit Gewerbeschiffen an Mooringbojen voll ist. Fluchtartig verlassen wir den Ort, denn zusätzlich quillt seit gestern eine dicke, stinkende Rauchwolke über der Stadt. Noch 50 Meilen, und wir haben in der Marina Quinched vermutlich Internetanschluss. Dann gibt es endlich Bilder zu den Berichten. 
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