Sonntag, 12. Februar 2012

Caleta Ferrari - Seno Pia




In der Ferrari-Bucht sehen wir in einiger Entfernung den ersten Gletscher. Das Morgenlicht lässt die schneebedeckten Berge aussehen, wie aufgereihte Tobleronestücke... und da ist er wieder, der Hunger nach richtig guter Schokolade...

Der Fjord endet in einem Kessel, an dessen Ende man auf der alten Estancia Pferde mieten kann. Die Crews der Charteryachten machen vermutlich reichlich Gebrauch davon, und buchen einen Ausritt zum Gletscher und zurück.
Der Kessel, in dem wir ruhig liegen, hat milchigblaues Wasser, durch das abschmelzende Gletscherwasser. Pinguine und Seelöwen, sowie allerlei Vögel tummeln sich hier.


Wir unternehmen, wegen starker Erkältung, nur eine kleine Wanderung auf die moosigen Berge. Hier laufen uns jede Menge Kaninchen über den Weg. Vom Fuchs sehen wir leider nur die Losung. Auf der Pferdefarm ist heute nicht viel los und wir streifen über das Gelände. Dies ist hinter der einen Baracke übersäht mit noch nicht ganz abgenagten Pferdebeinen. Auch Schädel und andere Gebeine liegen in der Gegend herum. Uns ist das zuviel Natur pur und wir verziehen uns wieder auf die ANICO.

Gute 10km in dem schönen, warmen Fjord bekommen wir das wirkliche Wetter im Kanal nicht mit und so stecken wir am 10.02. die Nase kurz mal in den Beagle-Kanal. Upps... immer noch viel zuviel Wind von vorn! Das sagt sich auch Hans von der Yorikke, und so starten wir zusammen, nach Mitternacht am Morgen des 11.02., bei wenig Wind und sternenklarem Himmel mit Mondlicht.


Zu unserer eigenen Sicherheit, müssen wir uns täglich bei der chilenischen Armada per VHF oder E-Mail melden. Gehen wir länger vor Anker, reicht die Nachricht des Aufbruches.
Wir wollen bis Mittag im nordwestlichen Arm des Beagle-Kanals sein und im Fjord Seno Pia vor Anker gehen. Gletscher zum Anfassen. Noch liegt der Kanal dunkel und mit eiskalter, klarer Luft vor uns. Etwas später kommen uns die ersten Eisschollen im Kanal entgegen. Nun heißt es auch darauf achtgeben!

Die Nacht weicht dem Tag und nimmt die bedrohliche Pechschwärze der schneebedeckten Berge mit. Die Sonne hebt sich und gibt eine beeindruckende Bergkette frei. Nicht so hoch, wie die Alpen, nicht so bedrohlich, wie die norwegischen Felsen an den Fjorden, eher eine liebliche, grünbedeckte Berglandschaft mit Schneespitzen. Die Sonne lässt den Schnee und das Eis auf den Bergen noch eisiger, noch intensiver, noch schöner, noch blauer erscheinen. Gerade fahren wir an "Deutscher Gletscher" vorbei.




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